Juni 2018 – Ihre Meinung zum Renteneintrittsalter
Die Frage, mit welchem Alter man in Rente gehen kann, ist sowohl für jeden einzelnen Bürger als auch für die Politik relevant. Im Jahr 2012 hat die Bundesregierung beschlossen, das Rentenalter schrittweise vom 65. auf das 67. Lebensjahr anzuheben. Dieses blieb für Beschäftigte, die 1946 oder früher geboren wurden, bei 65 Jahren. Für die Geburtsjahrgänge 1947 bis 1963 wurde beschlossen, das Renteneintrittsalter schrittweise um 1 bis 2 Monate pro Jahr zu erhöhen. Alle Beschäftigten, die 1964 oder später geboren wurden, müssen bis zum 67. Lebensjahr arbeiten. Möchte man früher in Rente gehen, so muss man Abschläge bei der Rentenhöhe in Kauf nehmen.
Begründet wird eine Erhöhung des Rentenalters mit der gestiegenen Lebenserwartung in Deutschland. Einen Teil der dadurch ‚gewonnen‘ Lebenszeit müssten die Bürger arbeiten, um die Finanzierung der Renten weiterhin gewährleisten zu können. Neben den politischen und wirtschaftlichen Gründen spielen auch die Wünsche der Bevölkerung eine große Rolle bei der Akzeptanz von Reformen. Deshalb wollten wir im Januar 2018 von Ihnen wissen, wie Sie zum Renteneintrittsalter stehen. Decken sich die Reformen mit den Wünschen der Bevölkerung?
Mit welchem Alter erwarten Sie in Rente zu gehen?
Das gesetzliche Rentenalter ist jedoch nicht verpflichtend. Beschäftigte können früher in Rente gehen, wenn sie Abschläge in Kauf nehmen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, über das gesetzliche Rentenalter hinaus weiterzuarbeiten. Wir wollten daher von Ihnen wissen, wann Sie erwarten, tatsächlich in Rente zu gehen. 29% von Ihnen schätzen, dass sie erst mit 66 oder 67 Jahren in Rente gehen werden, während 27% sogar mit einem Alter von 68 Jahren oder später rechnen. Den Eintritt in die Rente mit 65 Jahren erwarten 21% von Ihnen und 24% glauben, dass sie schon vor dem 65. Lebensjahr in Rente gehen können.
Wie hoch sollte das gesetzliche Rentenalter sein?
Dazu haben wir Sie zunächst gefragt, welches gesetzliche Rentenalter Sie für angemessen halten. Ihre Antworten zeigen, dass die Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre nur wenig Akzeptanz findet. Lediglich 13% von Ihnen befürworten ein Renteneintrittsalter, das höher als 65 Jahre ist. 42% von Ihnen wünschen sich, dass dieses bei genau 65 Jahren liegt und insgesamt 45% sind der Meinung, dass das Rentenalter unter 65 Jahren liegen sollte. Ein gesetzliches Rentenalter zwischen 60 und 64 Jahren bevorzugen 43% von Ihnen und 2% finden, dass man auch mit 59 Jahren oder früher ohne Abschläge in Rente gehen sollte.
Mit welchem Alter würden Sie gerne in Rente gehen?
Die Erwartung, mit welchem Alter man tatsächlich in Rente gehen wird, hängt von der finanziellen Lage sowie den individuellen Möglichkeiten am Arbeitsplatz ab, aber auch von persönlichen Wünschen. Daher wollten wir abschließend von allen berufstätigen Befragten wissen, mit welchem Alter sie gerne in Rente gehen würden. Hier zeigt sich deutlich, dass eine Erhöhung des Rentenalters und die damit verbundene Verlängerung der Arbeitszeit nicht den Wünschen der Bevölkerung entsprechen. 66% von Ihnen würden am liebsten zwischen 60 und 64 Jahren in Rente gehen, 12% sogar noch früher. Einen Renteneintritt mit 65 Jahren bevorzugen 15% von Ihnen und lediglich 7% würden gerne über 65 Jahre hinaus weiterarbeiten.